Midlife…Und jetzt?

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Milenka Zlopasa im Gespräch mit Paula über das Buch „Midlife – Das Buch über die Mitte des Lebens“ von Katja Bigalke und Marietta Schwarz.

Wer liest hier?

Für Milenka Zlopasa sind Bücher schon immer ein wichtiger Teil ihres Lebens gewesen. Mit ihrer Leidenschaft zu Print und Geschichten, hat sie einen kleinen, feinen Berliner Kiez-Guide für Moabit herausgebracht „Kiezgeflüster“ in Moabit – Menschen, Orte, Geschichten.

Mehr Infos zu „Kiezgeflüster“ gibt es hier:

Interview

Paula: Milenka, du hast kürzlich „Midlife – Das Buch über die Mitte des Lebens“ von Katja Bigalke und Marietta Schwarz gelesen. Um was geht es da genau?

Milenka: Es geht um einen Querschnitt zu verschiedenen Themen, die in der Mitte des Lebens eine Rolle spielen wie z. B. Familie, Beruf und Gesundheit. Das ganze wird anhand persönlicher Erfahrungen und Geschichten der Autorinnen und verschiedener Protagonisten erzählt, sowie in Gesprächen mit diversen Expert:innen dargestellt.

Midlife, ein Tabu-Thema?

Paula: Was hat dich persönlich angesprochen?

Milenka: Zum einen, dass ich mich als Zielgruppe sehe und zum anderen gefällt mir, dass das Buch zu einem ehrlichen Austausch anregt. Das wirkt befreiend. Man merkt, man steht mit vielen Themen nicht allein da. Es hat Witz und Ernst an den richtigen Stellen und ist informativ und unterhaltsam zugleich.

Mode und Midlife

Paula: Welche Rolle spielt Mode im Midlife?

Milenka: Es gibt tatsächlich auch ein Kapitel über Mode im mittleren Lebensabschnitt. Beispielsweise geht es um „Bodyshaming“ was leider immer noch sehr ausgeprägt ist und eben leider auch das modische Verständnis mit zunehmendem Alter bestimmt und die Frage in sich birgt: „Kann ich das noch tragen?“
Aber auch konträre Ansichten werden beleuchtet: Sollte ein Outfit eher zur Persönlichkeit und Körperform passen oder vorrangig zum Alter? 
Ich persönlich halte es so: Trage das, was du in dir trägst. Modisches Verständnis entwickelt und verändert sich mit unserer Persönlichkeit weiter und zeigt uns in verschiedenen Lebensabschnitten in ganz unterschiedlichen Looks. Der eine mag praktische und funktionale Kleidung, für den anderen ist Mode Ausdruck der Persönlichkeit oder stimmungsabhängig. Ganz egal wie, Grenzen sollte es keine geben. Das Wichtigste für mich ist, sich in seinen Outfits wohlzufühlen.

Paula: Gibt es eine ganz bestimmte Stelle in dem Buch, die dir hängen geblieben ist?

Milenka: Ja gleich auf Seite 13 hat mich eine Feststellung der beiden Autorinnen gepackt.

Was uns bei unserer Beschäftigung mit dem Midlife aufgefallen ist: Viele vermeintlich überkommene gesellschaftliche Konventionen aus früheren Jahrzehnten stecken noch tief in uns. Und über die Abweichung von der „Norm“ – ob durch tiefe Gelüste, Bedürfnisse oder Wünsche – wird auch in einer noch so aufgeklärten Gesellschaft lieber nicht gesprochen, Themen wie Sex oder Geld sind erstaunlicherweise nach wie vor schambehaftet.

„MIDLIFE – DAS BUCH ÜBER DIE MITTE DES LEBENS“

Alte Glaubenssätze überprüfen

Was mich persönlich sehr interessiert und beschäftigt, ist wie tief Konventionen in uns verankert sind, wie sie anerzogen und weitergereicht wurden. Oft haben sie nichts mit dem eigenen Wesenskern zu tun, sind aber so anhaftend, wie schlechte Angewohnheiten. Das erstreckt sich über viele Themen, von Familienmodellen bis Religion oder Weiblichkeit. Das Buch beschäftigt sich mit einigen dieser Konventionen.

Was hat dir gefehlt in diesem Buch?

Paula: Was ist mit den Männern? Was sind deren Themen in der Mitte des Lebens? Gab es Aufschlüsse darüber in dem Buch? 

Milenka: Ich verstehe es größtenteils als ein Buch für Frauen. Interessiert hätte mich ein tieferer Einblick in die männliche Perspektive und deren Umgang mit Midlife-Themen. Außerdem wäre ein Einblick in andere soziale Schichten und von Menschen mit unkonventionelleren Lebensentwürfen interessant gewesen.

Paula: vielen Dank, Milenka.

Alle Fotos ©Katja Bigalke, Marietta Schwarz

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